Manfred SchmitzManfred Schmitz Musik ist meine Sprache

gebunden

Schmitz, Manfred

Manfred Schmitz Musik ist meine Sprache

gebunden

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 EAN: 4018262105247
VerlagsartikelNr..: 610524
Verlag: AMA Verlag GmbH

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Inhalt:
Nikolina war damals ein elfjähriges Mädchen. Mit sieben Jahren begann sie
Klavier zu spielen. Im Studio der Künste in Nasran, einer Stadt in der
Kaukasusrepublik Inguschetien, wurde sie mit hervorragendem Klavierunterricht
gefördert. Ihre Klavierlehrerin stellte ihr eines Tages den Jazz Parnass des
Komponisten Manfred Schmitz auf das Klavier. Sie war von seiner Musik derart
beeindruckt, dass in ihr der Wunsch entstand, auch Melodien zu erfinden, sie
möchte komponieren. Und tatsächlich fällt ihr eine eigene Melodie ein, sie
spielt sie immer wieder auf dem Klavier, bis sie so zufrieden ist, dass sie
einen nächsten mutigen Schritt wagt.

Der Komponist, dessen Musik ihr so viel bedeutet, soll von ihr erfahren, und
sie möchte, dass er ihre Musik hört.

Nikolina lebt in Nasran. Der Komponist Manfred Schmitz wohnt und arbeitet in
Berlin-Köpenick. Die Entfernung zwischen diesen beiden Städten beträgt 3.000
Kilometer. Was ist also zu tun? Nikolina ist ein Kind ihrer Zeit und weiß um
die Möglichkeiten, die das Internet ihr bietet. Sie stellt ihre Komposition
auf YouTube ein und lässt dem Komponisten eine Nachricht zukommen, dass er
sich ihre Komposition anhören kann.

Ja, sie geht noch einen Schritt weiter: Sie widmet ihm ihre erste Komposition.

Manfred Schmitz ist erfreut und sehr überrascht und dankt ihr mit einem
persönlichen Brief, in welchem er sie ermuntert, weiter zu komponieren und
vor allem, ihre Kompositionen aufzuschreiben. Das geschah im Jahr 2011.

Das Studio der Künste in Nasran wird geleitet von Zara Dolukova. Für sie war
ebenfalls die erste Begegnung mit Musik von Manfred Schmitz einfach
unvergesslich. Ein Besuch in Berlin bei dem Komponisten war der Beginn einer
freundschaftlichen Beziehung, in deren Verlauf alle Kinder, die an ihrem
Institut mit Schmitz-Musik in Berührung kamen, Briefe und Karten an ihn
schrieben und ihn mit herzlichen Worten einluden, sie in Inguschetien zu
besuchen. Dieser Einladung wäre Manfred Schmitz gern gefolgt, konnte sie aber
aus gesundheitlichen Gründen nicht annehmen. Die Kinder wollten ihn so gern
persönlich kennenlernen und ihm vorführen, mit welcher Freude sie seine
Kompositionen spielen. Im Jahr 2014 verstarb Manfred Schmitz.

Im darauffolgenden Jahr fasste Zara Dolakova den Entschluss, im Andenken an
den von ihr und ihren Schülern so verehrten Komponisten eine Konzertreise
nach Berlin zu unternehmen und kam erneut in das Haus Schmitz. An seiner
ehemaligen Wirkungsstätte wollte sie ein Gemeinschaftskonzert gestalten, in
welchem ihre Schüler sowie Schüler der Köpenicker Musikschule auftreten,
natürlich mit Musik von Manfred Schmitz. Viele Hürden waren zu nehmen und
endlich, nach drei Jahren, konnte eine Gruppe von SchülerInnen und
Lehrerinnen die weite Reise nach Berlin antreten.

Der Konzertabend im Manfred-Schmitz-Saal der Musikschule wurde eine Rhapsodie
der Freundschaft. Es waren ausschließlich Stücke von Manfred Schmitz zu hören.

Eine Ausnahme aber gab es doch: Nikolina, inzwischen eine junge Frau von 18
Jahren, die nun ihre musikalische Ausbildung am Konservatorium in Moskau
erhält, war bei dem Gastbesuch dabei.

Am Tag vor dem Konzert sind alle in das Haus eingeladen, in welchem Manfred
Schmitz gelebt hat. Sie wollen vor allem sein Arbeitszimmer kennenlernen.
Hier wollen sie seinen Flügel, seinen Schreibtisch, sein Zuhause sehen und
sich vorstellen können, wie er hier all die schönen Melodien erfunden hat,
die sie so gern auf dem Klavier oder der Geige spielen. Albert und sein
Bruder Islam, Dzhamilia, Alina und Nikolina haben sich mit ihren Lehrerinnen
darauf vorbereitet, in diesem Raum ein kleines Extra-Konzert zu geben, sie
wollen auf seinem Flügel spielen, Bilder von ihm sehen, ihm so nahekommen.
Und sie wollen mich fragen, wie er gearbeitet hat, wie er hier gelebt hat.
Sie könnten wohl stundenlang fragen. Auch Nikolina hat eine Frage, die ihr
sehr wichtig ist. Sie fragt mich, wieso denn mein Mann überhaupt auf ihre
Komposition reagiert und ihr tatsächlich sogar einen Brief geschrieben hatte,
damit hätte sie nie gerechnet.

Darauf gibt es nur eine Antwort:

Weil er Kinder ernst genommen hat und immer gewünscht hat, dass Kinder die
Möglichkeit bekommen sollen, zu musizieren. Die große Anzahl von
Kompositionen und Unterrichtsliteratur, die er für vielerlei Instrumente
geschrieben hat, sind alle aus der Überzeugung heraus entstanden, dass es für
alle Kinder für ihre Entwicklung so wertvoll sei, ein Instrument zu erlernen.

Die Musik von Manfred Schmitz ist auf YouTube in vielerlei Einspielungen zu
hören. Ob ein Sechsjähriger den Mickey Mouse Rag spielt, viele Schüler in
allen Altersgruppen Stücke aus dem Jazz Parnass oder anderen Editionen
vortragen, Andrea und Winterabend in vielen Interpretationen zu hören sind,
Tango oder Boogie zweihändig, vierhändig auch sechshändig gespielt wird, oder
ob ganze Gruppen von Kindern spezielle Arrangements für ihre Instrumente
aufführen, die Reihe kann man unendlich fortsetzen.

In Shangai spielt Some Handsome Hands, ein Klaviertrio mit exzellenter
Virtuosität, vor 2.000 Zuhörern, in Aserbaidschan arrangiert ein Musiker eine
Schmitz-Komposition für großes Orchester, in New York stellt eine Pianistin
ihr Klavier auf die Straße und spielt Schmitz.

Seine Musik ist so weit verbreitet, den Namen kennen eher vor allem Musiker,
aber manchmal wird doch mehr erfragt, gibt es immer wieder Menschen, die
etwas von ihm hören und gern mehr über ihn wissen möchten. Für sie ist dieses
Buch, herausgegeben von Sigrid Schmitz, gedacht.

Freunde und Kollegen, Interpreten, ehemalige Studenten, Menschen, mit denen
Manfred Schmitz zusammengearbeitet hat, kommen in diesem Buch zu Wort und
erzählen, wie sie ihn erlebt haben.

In einem besonderen Kapitel beleuchtet Frau Dr. Tänzer die Stellung des
Komponisten im Musikgeschehen der Zeit.

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